„Es ist wie eine Atombombe“ – Australien setzt Militär ein, während der ungeheure Sturm seine eigene Wetterkrise auslöst. Die NASA beschreibt die Wolken als „feuerspeienden Wolkendrachen“.
Von Redaktion
Die australische Regierung hat angekündigt, 3.000 Militärreservisten zur Bewältigung einer beispiellosen Buschfeuerkrise aufzurufen, die alptraumhafte „Firenados“ – zyklonhafte Feuertornados – und Bedingungen schafft, die mit den Folgen eines Atomkriegs zu vergleichen sind.
NEW WEATHER PHENOMENON – THE FIRENADO: What is being described as a 'firenado' formed dangerously close to properties in Queensland, Australia as firefighters rushed to battle more than 100 bushfires in the dry grassland region. pic.twitter.com/d70Gzz2noC
— Tomthunkit™ (@TomthunkitsMind) January 1, 2020
Die Lage spitzt sich immer weiter zu und hat Schätzungen zufolge bereits zig Milliarden Tiere getötet. Diese konnten den Feuerstürmen nicht entfliehen und sind entweder erstickt oder grausam verbrannt.
Just mother nature is a beast. Please please get some rain to this country because it is needed. #AustraliaFires @Petagna @Official_WXUK pic.twitter.com/iSkA6wnQ4h
— nababuckskskd. boom (@AndiOram4) January 4, 2020
Am Samstag versuchte der bedrängte Premierminister Scott Morrison der Bevölkerung zu versichern, dass seine Regierung beispiellose Maßnahmen ergreifen würde, um die seit September wütenden Brände einzudämmen. Laut AFP sagte Morrison: „Die heutige Entscheidung bringt mehr Stiefel auf den Boden, bringt mehr Flugzeuge in den Himmel, bringt mehr Schiffe auf See.“
Das Hinzufügen von 3.000 Reservisten zu den Feuerlöschmaßnahmen, bei denen bereits rund 2.000 Militärangehörige eingesetzt wurden, ist nach Angaben der australischen Behörden die wahrscheinlich größte Rettungsaktion in der Geschichte Australiens, berichtet die New York Times.
Die NASA veröffentlichte diese atemberaubende satellitengestützte Visualisierung des Zustands der Brände in Australien:

Die Umweltkatastrophe wurde durch eine Kombination aus extremen Winden, rekordverdächtigen Hitzewellen und dürregeplagten Wäldern, Grasland und Buschland ausgelöst.
A time lapse of the pyrocumulous clouds forming above the Currowan fire this evening. It was recorded at around 7pm January 4 from Suttons Forest looking toward Bowral.
Thanks to Christopher Mortimer.#nswfires #nswrfs https://t.co/cW1VxtNI9c— NSW RFS (@NSWRFS) January 4, 2020
Australiens Buschfeuer sind auch so ungeheuerlich gewachsen, dass sie ihr eigenes Wetter in Form von Pyro-Cumulonimbus-Wolken erzeugen – trockene Gewitter, die mehr Feuer verursachen -, so Victorias Bureau of Meteorology. Feuer erzeugte Gewitter sind an zwei verschiedenen Orten über den Bränden erschienen. Die NASA beschreibt sie als „feuerspeienden Wolkendrachen“.
The #AustralianBushfires are so intense they are creating fire-induced thunderstorms capable of starting new fires through lightning, lofting of embers and generation of powerful wind outflows. Aptly named #pyrocumulonimbus @cnni @CNN @CNNweather @CopernicusEU @BOM_au pic.twitter.com/vIdr89dD84
— Derek Van Dam (@VanDamCNN) January 2, 2020
Die trockenen Gewitter haben auch zyklonische Feuertornados („Firenados“) ausgelöst, die in den letzten Tagen durch aride Regionen in Südaustralien gezogen sind.
Incredible footage of a so-called "fire twister" on #KangarooIsland has revealed the intensity of the flames burning near the Ravine Des Casoars Wilderness Protection Area. ?️
?: Kangaroo Island resident Brenton filmed this yesterday. #ausfires #SouthAustralia pic.twitter.com/VngAwBEomL
— ABC Adelaide (@abcadelaide) January 3, 2020
Weitere Bilder:
This was over Blowering pic.twitter.com/gf63vviFSx
— Merrin Macleod (@merxplat) January 4, 2020
Jim Radford, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der La Trobe University in Melbourne, sagte der Times: „Wir haben noch nie Brände wie dieses gesehen, nicht in diesem Ausmaß, nicht auf einmal, und das Reservoir an Tieren, die kommen und die Gebiete neu bevölkern könnten, sind möglicherweise nicht da.“
Viele Experten verwenden Begriffe, um die Krise zu beschreiben, die früher undenkbar gewesen wäre. New Zealand Herald berichtet, dass Andrew Constance, der Transportminister in NSW, gegenüber ABC Radio sagte: „Ich muss ehrlich zu dir sein, das ist kein Buschfeuer, es ist eine Atombombe. Es ist unbeschreiblich, was für eine Hölle und welche Verwüstungen es angerichtet hat.“
Allerdings gibt es bereits etwas Hoffnung: Ein tropischer Zyklon hat sich nordwestlich Australiens gebildet und könnte in den kommenden Tagen etwas Regen auf Teile des Kontinents bringen.
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